Paartherapie

„Das Leben ist zu wertvoll, um eine unglückliche Beziehung zu führen“

Dieser Satz ist weit mehr als eine nette kleine Lebensweisheit à la „Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein“. Denn er besagt etwas absolut Richtiges und Fundamentales, das für jede/n der Beteiligten der Paarbeziehung gilt.

Eine unglückliche Beziehung ist nicht nur ein unschöner Mangel an Glücksgefühlen, sondern auf Dauer ein untragbarer Zustand für Seele und Körper und somit im ganzheitlichen Sinne krank machend / gesundheitsgefährdend. Entsprechend ist bei einer unglücklichen, häufig von Unstimmigkeiten, Gereiztheiten und Konflikten belasteten Beziehung die Entscheidung für eine Behandlung / Therapie nur logisch und ratsam. Missverständnisse hier und da sind völlig normal und sollten nicht als Angriff, sondern lediglich als durch unglückliche Umstände entstandene Störung der Kommunikation gedeutet werden. 

Paartherapie bedeutet vor allem auch Persönlichkeitsentwicklung

Natürlich ist das primäre Ziel einer jeden Paartherapie, die Möglichkeiten der Verbesserung und Erhaltung einer Beziehung zu suchen und umzusetzen, vorausgesetzt natürlich immer, dass es beide Partner auch wirklich wollen und die Rettung der Beziehung aus Sicht aller Beteiligten das wünschenswerte Ziel ist. Im Rahmen der Paartherapie ergeben sich aber darüber hinaus nahezu zwangsläufig weitere wertvolle Erkenntnisse und Aspekte für die eigene Persönlichkeitsanalyse- und -entwicklung.

Allein das Erkennen bestimmter Verhaltensmuster am Partner und an sich selbst und das Auseinandersetzen damit, das Sich-bewusst-Werden unbewusster Verhaltens- und Reaktionsweisen bereichert die eigene Persönlichkeitsentwicklung und kann somit positiv auch auf andere Lebensbereiche ausstrahlen. Ein „Erkenne dich selbst“ im positivsten Sinne.

Eine stabile Persönlichkeit ist ein/e stabiler Partner/in

Apropos Persönlichkeitsentwicklung ist es wichtig sich bewusst zu machen: Eine Persönlichkeit, die in sich instabil ist, wird auch als Partner/in in einer Beziehung diese Eigenschaft entsprechend mit einbringen. Der Gewinn von mehr eigener Stabilität kann nur gut sein für eine Beziehung, die ein gutes, partnerschaftliches Miteinander zum Ziel hat. Ein großer Vorteil von Paartherapien dreht sich eben um diesen Punkt: Beide entwickeln sich gemeinsam weiter, beide können Stabilität gewinnen, für sich persönlich vorwärts gehen und gleichzeitig dem Partner näherkommen.

Häufiges Thema und Problem: Krisen und „Altlasten“   

Ob aus der Kindheit herrührend, aus familiären Konstellationen und Konflikten oder Traumata, Krankheiten und andere gesundheitliche Probleme – viele Krisen entstehen, weil einer oder beide in einer persönlichen Krise stecken und/oder „Altlasten“ mit in die Beziehung „schleppen“. Positiv ausgedrückt lässt sich umgekehrt sagen:

Ausschlaggebend, ein guter Partner zu sein, ist persönliches Wohlbefinden!

Ein Paarbeziehung ist mehr als die Summe zweier gut funktionierender, glücklicher „Einzelteile“. Für ein wirklich gutes Miteinander spielen viele Faktoren eine entscheidende Rolle. Aber dass das individuelle persönliche Wohlbefinden der Partner nur gut sein kann als Basis einer Beziehung, bedarf keiner besonderen Erklärung.